Am Montag hatte ich schon angekündigt, dass ich mich nicht unterkriegen lasse und mit CI natürlich erst recht weiter zu den Chorproben gehen werde. Die letzte Probe am Montagabend war noch sehr hörgerätelastig, d.h. über das CI habe ich außer Gekreische nicht viel wahrgenommen. Heute allerdings konnte ich in wenigen Momenten schon eine positive Entwicklung feststellen. Da ich ja die Texte aller Lieder auswendig kann, hatte ich den Eindruck, dass ich mit dem CI stückweise tatsächlich den gesungenen Text verstehen konnte. Das erforderte sehr viel Konzentration aber es ist ein richtig gutes Gefühl nachdem ich am Montag so ernüchtert war. Beim Klavierspiel unseres Chorleiters Michael Sauerwald habe sogar einige hohe Töne wahrgenommen, Details die mir völlig neu waren! Es tut sich also etwas. Ich bin überzeugt, dass das Singen ein hervorragendes Hörtraining ist, schon allein, weil es ja mit sehr vielen positiven Emotionen verbunden ist. Singen ist Therapie! Vor allem, wenn man in einem Chor mit so vielen netten Leuten ist.
Zum größten Teil hatte ich aber noch große Probleme, mich und die anderen zu hören und richtig intoniert zu singen. Das lag wohl zum Teil auch daran, dass ich das neue Phonak Naída Link ausprobiert habe. Leider passt der UP-Hörer meines Phonak Naída V90 RIC nicht richtig, da das Naída Link eigentlich nur mit einem SP+-Hörer anzupassen ist. Der UP-Hörer hat offensichtlich doch ganz andere akustische Eigenschaften als der SP+. Das macht sich in ruhiger Umgebung nicht weiter bemerkbar aber beim Singen und der zum Teil sehr großen Lautstärke kommt dann außer verzerrtem Lärm eben gar nichts Brauchbares mehr raus. Mein Fehler 😉 Bei den beiden Konzerten am Wochenende trage ich also besser wieder die V90er. Der Vorteil des Naída Link ist, dass ich mit dem ComPilot I auf beide Geräte gleichzeitig streamen, d.h. sie quasi als Kopfhörer nutzen kann. Das V90 ist leider nur mit dem ComPilot II kompatibel, der aber wiederum mit dem CI nicht zusammengeht.
Meine Reha, die ich ursprünglich direkt im Anschluss an die Erstanpassung antreten wollte, ist wieder in die Ferne gerückt. Zuerst war die falsche Reha bei der Krankenkasse (KK) beantragt und genehmigt worden. Dann wurde der neue Antrag wieder an die KK geschickt, obwohl die Rentenversicherung (RV) zuständig ist. Hier brauchte es einige Telefonate um die Weiterleitung an die RV zu beschleuinigen. Nachdem der Antrag heute nun endlich bei der RV eingetroffen ist, hat der freundliche Sachbearbeiter mir mitgeteilt, dass noch eine ganze Reihe von Formularen fehlen würde, die man mir jetzt zugeschickt hätte. Da der Postweg ja auch wieder dauert, habe ich mir zeigen lassen, wo man die Dinger herunterladen kann und bereits alles ausgefüllt. Ein Formular habe ich an die KK gemailt, das bekomme ich vielleicht schon morgen per Post zurück. Jetzt muss ich morgen nochmal zum Arzt, damit der seine Formulare ebenfalls ausfüllen kann und dann maile ich wiederum alles zurück zur Rentenversicherung. Zehn bis 14 Tage Bearbeitungszeit hat man mir schon in Aussicht gestellt. Ich werde da regelmäßig anrufen, vielleicht kann ich den Fortgang wenigstens etwas beschleunigen.