CI-Technik

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Hier kommt nach und nach alles über die Indikation, die Technik und was sonst noch zum Thema wichtig ist.

Vorneweg erstmal ein kleiner Film…

Quelle: Adanced Bionics GmbH

Ab wann habe ich die Indikation für ein CI?

Eine hochgradige Schwerhörigkeit sollte schon vorliegen. Meist kommt ein CI dann infrage, wenn ein Hörgerät keine ausreichende Verbesserung mehr bringt. Durch den Hörverlust schränkt sich die verfügbare Dynamik zwischen der Hörschwelle (= dem geringsten Pegel der wahrgenommen werden kann) und der Unbehaglichkeitsschwelle (= der Grenze ab der wir Lautstärke nicht mehr ertragen können) stark ein. Das Hörgerät muss also eine bestimmte Lautstärke abgeben, damit es hörbar wird, diese Lautstärke erreicht aber unter Umständen schnell auch die Grenze ab der es uns zu laut wird. Erschwerend kommt hinzu, dass mit einer Innenohrschwerhörigkeit (Sensorineuralen Schwerhörigkeit) meist auch eine größere Lärmempfindlichkeit einher geht. Das Hörgerät muss den Schall also zwischen beide Schwellen komprimieren. Die Folge ist eine verwaschene Übertragung.

Diese verlorene Dynamik kann durch die elektrische Stimulation der Chochlea wieder hergestellt werden.

Was kostet ein CI und wer bezahlt das?

Das CI wird bei einer entsprechenden Indikation vollständig vom zuständigen Kostenträger übernommen. Die Kosten liegen bei ca. 40.000 € für OP  und Anpassung/Reha. Darüber hinaus ist der Kostenträger verpflichtet, lebenslang die Kosten für die Nachsorge zu tragen. Der Unterschied zum Hörgerät liegt darin, dass das CI eben ein Implantat – eine Prothese – ist und nicht nur ein Hilfsmittel wie das Hörgerät. Das hat zur Folge, dass dann auch Batterien, Akkus, Reparaturen etc. getragen werden sondern sich auch die Argumentation bei Zubehör erheblich leichter gestaltet. Allerdings kann dies bei privaten Krankenversicherungen, je nach Vertrag, ganz anders aussehen.

Was ist der Vorteil des CIs gegenüber dem Hörgerät bei hochgradigem Hörverlust?

Hörgeräte haben ihre Grenzen in Bezug auf die Verstärkung. Selbst wenn das Hörgerät sehr laut ist, bedeutet dies nicht, dass man damit unbedingt gut und deutlich hören können muss. Im Gegenteil: Oft ist es sogar so, dass eine große Lautstärke nicht zum besseren Hören führt, sondern nur unangenehm ist. Meist liegen bei einem hochgradigen Hörverlust bereits tote Regionen vor, das bedeutet, dass bestimmte Bereiche gar nicht mehr in der Lage sind Hörreize aufzunehmen. Die Arbeit übernehmen dann benachbarte Bereiche in der Cochlea, die aber für die Frequenz der toten Region gar nicht zuständig sind. Das Ergebnis ist dann, dass ein Ton nur noch als eine Art Rauschen wahrgenommen wird.

Wie sieht ein CI überhaupt aus?

Das CI besteht aus der Elektrode, die ins Innenohr implantiert wird und der damit verbundenen Spule unter der Haut. Von außen ist diese ebenfalls mit einer Spule verbunden, die ihrerseits die Informationen vom Sprachprozessor erhält.

Schematische Darstellung des Ohres und des CIs · Quelle: Advanced Bionics GmbH
  1. Die Mikrofone erfassen die Schallwellen aus der Luft.
  2. Im Soundprozessor werden die Schallwellen in digitale Signale umgewandelt.
  3. Über den magnetischen Überträger (Sendespule) werden die digitalen Signale durch die Haut auf das darunter liegende Implantat induktiv übermittelt.
  4. Das Implantat wandelt die erhaltenen digitalen Informationen in elektrische Signale um und überträgt diese über die Elektrode an den Hörnerv.
  5. Der Hörnerv leitet die Impulse als Nervenreize an das Hörzentrum im Gehirn. Dort werden die Impulse in sinnvolle Informationen übersetzt.

Welche Folgen hat die Implantation?

Im Idealfall funktioniert das elektrische Hören annähernd wie ein gesundes Ohr. Bei einer Implantation bei Kleinkindern, schon vor dem Spracherwerb kann das CI das normale Hörvermögen vollständig ersetzen, so dass die Kinder wie Normalhörende in die Sprache kommen.

Aber auch im fortgeschrittenen Alter ist das Gehirn noch anpassungsfähig genug um sich auf das elektrische Hören einzustellen. Dafür gibt es die Reha und die Nachsorge. Hier wird das Hören mit dem CI gezielt trainiert, weil alle Laute und Geräusche neu eingeordnet werden müssen um diese Signale künftig spontan dekodieren zu können.

Bei einem Menschen, der noch ein gewisses akustisches Hörvermögen hat, wie beispielsweise bei mir, wird dieses durch die Implantation in den meisten Fällen verloren gehen.