Wer schon einmal eine Reha bei der Rentenversicherung beantragt hat, weiß vielleicht, was das bedeutet. Es gibt eine Rufnummer in Berlin (030/7001838098) über die man den den Bearbeitungsstand des Antrages erfragen könnte. Wenn man diese Nummer wählt, übernimmt augenblicklich eine elektronische Vorzimmerdame den Anruf und verkündet, dass sich derzeit alle Mitarbeiter im Gespräch befänden und bittet darum, zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal anzurufen. Sie wiederholt dies in Dauerschleife. Ich habe die Rufnummer gefühlte 999 Mal gewählt und immer sofort dieses Band gehört. Ob da jemals ein menschliches Wesen den Hörer abhebt, wage ich mittlerweile zu bezweifeln.
Die einzige Möglichkeit, mit den Sachbearbeiter*innen in Kontakt zu treten, ist per E-Mail. Die Adresse rehaanfrage@drv-bund.de ist ein Geheimtipp, den man nur auf Nachfrage erhält. Sozusagen unter vorgehaltener Hand, wie damals in der Sesamstraße bei Schlemihl: “Willst Du eine Auskunft kaufen? – Genauhhh!”. An dieses Postfach sendet man eine Mail mit dem Inhalt “Bitte rufen Sie mich zurück unter 00000/00000000” und erhält tatsächlich innerhalb von 24h einen Rückruf. Die (wirklich sehr netten) Damen und Herren, die sich da zurückmelden, können leider nichts weiter tun, als blutleere Fakten weiterzureichen. Mit jedem ergebnislosen Rückruf “Ihr Antrag ist am blahblah eingegangen und liegt beim medizinischen Dienst. Das wird noch etwas dauern…” steigt der Frust und der Wunsch, irgendjemandem für diesen unwürdigen Zustand kleine Hölzchen unter die Fingernägel zu treiben. Oder Waterboarden oder so.
Zur Zeit schreibe ich zwei- bis dreimal pro Woche an diese Adresse. Ich habe die naive Phantasie, dass vielleicht jemand mitzählt und erkennt, dass das Interesse an einer Entscheidung bei mir ganz besonders ausgeprägt ist und beschleunigt das Verfahren. Andererseits, Kafka lässt grüßen, könnte genau das Gegenteil der Fall sein und mit jeder Rückrufbitte wird mein Antrag um einige Positionen im Stapel nach unten befördert.
Das Ganze besitzt ein gewisses Suchtpotential. Wie bei einem Telefongewinnspiel könnte jeder Rückruf den Hauptgewinn bedeuten und je öfter ich teilnehme, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit zu gewinnen. Wir sind eben doch nur die Kandidaten im großen Lebensquiz.
Bei einem meiner letzten Anrufe, versuchte ich mit der wehrlosen Sachbearbeiterin eine Diskussion über die Größe des Mitarbeiterstabes zu führen. Sie teilte mit mir ihre eigene Unbedeutendheit indem Sie erzählte, dass die Antragsflut im Frühjahr besonders schlimm wäre, dass es zu wenige Sachbearbeiter gäbe und dass aber ausgerechnet sie ein viel zu kleines Licht sei, um diese Mängel an geeigneter Stelle aufzuzeigen.
Gleich schicke ich wieder eine Mail und werfe mein Los in die Lostrommel. Vielleicht kommt dann am Montagfrüh postwendend die Gewinnbenachrichtigung. Ich bin jetzt schon ganz aufgeregt.
Hallo Herr Sievert,
Na langer Zeit war ich mal wieder beim Herrn Krell in der Vitakustik in Asbach.
Ein Kollege (Azubi) sagte mir das sie sich nun den Schritt gemacht haben zur Operation… Er gab mir auch den Tip mit ihrer Homepage/Zeichenstrom.
Mit großem Interesse habe ich ihre bisherigen Beiträge gelesen. Noch komme ich persönlich ohne CI einigermaßen aus, meine Hörwerte kennen sie ja…
Es fällt mir sehr schwer evtl. in Zukunft 2 solche Klötze rumtragen zu müßen..
Ihnen persönlich Wünsche ich weiterhin alles erdenklich Gute und hoffe das damit wieder ein normales Hören möglich ist!!
Ich freue mich jetzt schon sie mal wieder in Asbach persönlich anzutreffen.
MfG Frank Heidger
PS.: Bin gespannt was sie noch alles berichten werden…!