Ich muss gestehen, die erste Anpassung hat mich etwas ernüchtert. Natürlich kann man überall lesen, dass der Weg zum Hören mit dem CI lang und steinig ist. Trotzdem konnte heute bei mir nicht einmal ansatzweise Begeisterung aufkommen. Der Klang des CIs ist doch sehr, ähm, puristisch. Unter HighRes-Elektrode habe ich mir etwas mehr vorgestellt. Nun ist es aber natürlich so, dass mein Gehirn mit den gelieferten Informationen zunächst auch gar nichts oder nur wenig anfangen kann. Jedes Geräusch, das ich höre, wird von einem Pfeifton begleitet. Es klingt wie ein Hörgerät mit einer schlecht abdichtenen Otoplastik. Wenn ich es richtig verstanden habe, sind dies aber Artefakte, die mein Gehirn erzeugt, weil die Signale noch nicht richtig ausgewertet werden. Und die Einstellung des CIs ist ja schließlich auch noch nicht endgültig.
So bin ich dann heute mit den neuerworbenen Geräten, verpackt in einem riesigen Papp-Reisekoffer, zurückgekehrt in die feindliche akustische Welt. Diesen Koffer muss man einfach gesehen haben. Deshalb hier davon noch ein Bild. Ich habe das CI zur Illustration einfach mal oben drauf gelegt.
Nun habe ich jedenfalls den Eindruck, dass auch vor mir noch ein recht langer Weg liegt. Da bin ich wohl keine Ausnahme. Trotzdem und jetzt erst recht habe ich heute meine erste Chorprobe mit CI absolviert. Das war eine Sonderprobe, weil wir am Wochenende zwei Konzerte geben – und dafür muss möchte ich mich auch schon ein wenig ans Singen mit CI gewöhnt haben. Klanglich ist das rechte Ohr natürlich noch eine Katastrophe, aber wenigstens bekomme ich nun wieder etwas mehr Rhythmik mit, als mit nur einem Ohr.