Das ist eine Frage, die mir jetzt nach der OP immer wieder gestellt wird. Wer sich mit der Technik des CIs bisher nicht so eingehend beschäftigt hat, für den ist es klar: Ich wurde operiert und nun muss es ja besser sein. Theoretisch schon, aber beim CI ist das alles anders.
Bei der Operation am Freitag wurde mir das Implantat eingesetzt, das heißt, die Elektrode in die Cochlea gefädelt und die Spule mit der Elektronik oberhalb der Ohrmuschel unter die Haut geschoben. Diese beiden mit einander verbundenen Elemente sind jedoch vollkommen passiv und nicht in der Lage, von sich aus aktiv zu werden. Daher muss zunächst alles verheilen bevor es weitergehen kann. Erst in etwa vier Wochen, genau am 25. März 2019, wird zum ersten Mal der aktive Teil des CIs angeschlossen. In der sogenannten “Erstanpassung” erhalte ich die äußere Spule und den Prozessor, der ähnlich wie ein Hörgerät arbeitet. Im Prozessor wird der von den Mikrofonen aufgenommene Schall in elektrische Impulse umgewandelt. Diese Impulse werden dann über die äußere Spule induktiv auf die innere, unter der Haut befindliche Spule übertragen und von dort zur Elektrode in die Cochlea weitergeleitet. Erst in diesem Augenblick wird ein akustischer Höreindruck am Hörnerv erzeugt. Bis zu diesem Moment am 25. März tut sich in meinem Ohr leider gar nichts. Im Gegenteil, ich höre auf dem operierten Ohr eigentlich gar nichts mehr.
Es dauert also noch, bis ich einen Erfolg vermelden kann. Bis dahin habe ich aber auch buchstäblich noch genug um die Ohren mit dem Heilen und meinem Schwindel.